Bedingungsloses Grundeinkommen

Pro und Kontra
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung
Referent: Elias Davidsson, Bonn
Samstag, 8. August 2015, 16 Uhr
Freidenker-Zentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln
(erreichbar  mit der KVB-Linie 15 u. 16  Haltestelle “Ubierring”
bzw. KVB-Bus-Linie 133  Haltestelle “Rheinauhafen”)

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens beruht auf dem zivilisatorischen Grundsatz, dass die Würde des Menschen nicht von seiner Leistung abhängen darf, insofern diese unantastbar sein soll. Die Geltung des Grundsatzes der unbedingten Fürsorge erweist sich zum Beispiel auch in der Behandlung verurteilter Straftäter, die von der Gesellschaft trotz ihres antisozialen Verhaltens selbst im Falle schwerster Verbrechen in der Haftanstalt Unterkunft, Nahrung, Kleidung, medizinische Betreuung und Möglichkeiten der Weiterbildung erhalten.
Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) hat darüber hinaus einen Aufschwung durch die Steigerung der Produktivität, und die immer größere Arbeitslosigkeit bekommen. Die Idee selbst ist für vielen Menschen verlockend, da sie die Existenz des Menschen nicht mehr mit dem Verkauf seiner Arbeitskraft verknüpft. Manche sehen im BGE daher eine revolutionäre Idee, die den Kapitalismus schwächen würde, andere dagegen behaupten, BGE könne sogar den Kapitalismus stärken. Manche sehen im BGE zumindest eine Verbesserung des Lebens der Arbeitslosen, andere dagegen behaupten man könne Hartz-IV verbessern.  Manche behaupten die Mittel für die Finanzierung eines BGE seien vorhanden, während andere diese Berechnungen bezweifeln.
Neben Argumenten für die Einführung eines BGE, gibt es auch ernsthafte Argumente dagegen, die insbesondere von Sozialisten und Kommunisten geäußert werden. Beide Seiten der Debatte müssen daher durch eine sachliche Bewertung verglichen werden.  Es geht um grundsätzliche Fragen des Rechts des Menschen zu existieren, um individuelle Autonomie, um Pflichten des Einzelnen gegenüber der Gesellschaft, um das Ausmaß von gesellschaftlichem Zwang, um die Verteilung der Arbeit in der Gesellschaft, um Motivationen, und anderes. Reichlich Stoff für eine lebendige, gründliche Diskussion.

 

Elias Davidsson, geb. 1941 in Palästina, Sohn jüdisch-deutscher Flüchtlinge, ist im Hauptberuf Musiker und Komponist. Sein Forschungsinteresse gilt allgemeinen Rechtsfragen und dem Völkerrecht. Zuletzt erschien von ihm das Buch „Highjacking America’s Mind on 9/11“, New York: Algora Publishers, 2013.