Nation und Weltordnung

Mittwoch, 13. November 2019

Restaurant „Olive“, Brüdergasse 12, 53113 Bonn, Beginn: 19 Uhr

Liebe Bonner Freidenkerinnen und Freidenker, liebe Freunde und Mitstreiter, wie vereinbart, gibt es beim November-Treffen eine Fortsetzung des Themas.

Auf dem Oktober-Treffen wurde ein Text  über die „Methode der historischen Strukturen“ von Robert W. Cox vorgetragen und den Teilnehmern anschließend zu gründlicherem Studium und Vorbereitung der Diskussion zugesandt. Er kann von Neueinsteigern zur Vorbereitung per E-Mail unter k.v.raussendorff@freidenker.de angefordert werden.

Es geht darum, die Welt als Totalität, als ein universelles Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse, zum Gegenstand wissenschaftlicher Erkenntnis zu machen. Eine enorme Herausforderung für das Denken des Gesamtzusammenhangs, d.h. für das dialektische Denken. Cox schlägt als heuristische Methode des Zugangs zu diesen Fragen (der sozialen und politischen Verfasstheit der Menschheit) Untersuchungen auf folgenden drei Ebenen bzw. Aktionsfeldern vor:

(1) Organisation der Produktion, insbesondere in Bezug auf die sozialen Kräfte, die im Prozess der Produktion hervorgebracht werden;

(2) Staatsformen, die aus der Untersuchung von staatlich-gesellschaftlichen Komplexen abgeleitet sind;

(3) Weltordnungen, das heißt die besonderen Konfigurationen der Kräfte, die aufeinander folgend jeweils die Problematik von Krieg und Frieden für das Ensemble der Staaten definieren.“

Dabei kann, so Cox, „jedes dieser Felder als eine Aufeinanderfolge dominanter bestehender und entstehender rivalisierender Strukturen untersucht werden.“ Cox betont: „Die drei Ebenen sind zu einander in Beziehung stehend“ („interrelated“). Das bedeutet: „Veränderungen in der Organisation der Produktion erzeugen neue soziale Kräfte, die ihrerseits wieder Veränderungen in den Strukturen der Staaten hervorbringen; und die Verallgemeinerung von Veränderungen in der Struktur von Staaten verändert die Problematik der Weltordnung“.

Das Verhältnis zwischen den drei Ebenen ist nun aber nicht einfach linear. Vielmehr wirken transnationale soziale Kräfte durch die Weltstruktur auf die Staaten ein. So beeinflussten im 19. Jahrhundert die bürgerlichen Klassen durch ihre expansive Weltpolitik die Strukturen der Staaten sowohl in der Kernzone wie in der Peripherie. Besondere Strukturen der Weltordnung üben Einfluss auf die Formen aus, die Staaten annehmen.

Der theoretische Text ist nicht einfach zu verarbeiten. Aber die Anstrengung ist der Mühe wert, beinahe zwingend. Man denke nur an die immer aktueller werdende doppelte Fragestellung: Wie wird sich z. B. das Berliner großmachtpolitische Programm, das als „Verantwortung Deutschlands“ firmiert (weltweite Bundeswehr-Einsätze etc.), in der Realität der Weltpolitik tatsächlich auswirken können? Wie werden andererseits die zunehmend polyzentrischen weltpolitischen Machtverhältnisse von Deutschland eine Anpassung seiner Außenpolitik, ja sogar seiner gesellschaftlichen, nationalstaatlichen Verhältnisse geradezu erzwingen können?

Denn: „Die tektonischen Platten der globalen Machtverhältnisse verschieben sich schneller, als in den kühnsten Analysen westlicher Thinktanks bislang befürchtet wurde. Die Möglichkeit, anderen Nationen den eigenen Willen aufzuzwingen, erodiert zunehmend spürbar. Jetzt geht es ums Ganze.(Quelle: https://deutsch.rt.com/meinung/94390-wenn-felle-davon-schwimmen-kramp/ )

Und: „ Trumps Friedensverhandlungen und Vermittlungen zwischen Süd- und Nordkorea oder seine offiziell verkündeten politischen Ziele, „den sinnlosen und endlosen (US-)Kriegen ein Ende zu machen“ und die US-Soldaten „nach Hause zu holen“, erwecken Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft mit den Vereinigten Staaten von Amerika in einer multipolaren Welt.“ (Quelle: <https://deutsch.rt.com/meinung/94375-trump-allein-zu-haus-belauert/> https://deutsch.rt.com/meinung/94375-trump-allein-zu-haus-belauert/ )

Nation und Weltordnung

Mittwoch, 9. Oktober 2019
Restaurant „Olive“, Brüdergasse 12, 53113 Bonn Beginn: 19 Uhr

Die Begriffe Volk und Nation sind in Deutschland nach einem ideologischen Rechts-Links-Sche­mas besetzt. „Die einen sagen: «Holt euch euer Land zurück», und träumen von überholten Vorstellungen ethnischer Homogenität. Das ist der AfD-Tonfall. Auf der anderen Seite herrscht ein multikulturelles Wunschdenken, das die deutschen Grenzen am liebsten ganz abschaffen würde und alle Probleme negiert. Zwischen diesen Extremen findet zu wenig offene, proble­madäquate Diskussion statt.“ (Andreas Rödder, Ohne Leitkultur kann keine Gesellschaft überle­ben, www.nzz.ch/feuilleton/ohne-leitkultur-kann-keine-gesellschaft-ueberleben

„Volk“ und „Nation“ sind im Deutschen zu problematischen Ausdrücken geworden: Hinterlas­senschaft des Hitler-Faschismus, mit der dieser immer noch triumphiert.. In anderen Sprachen sind äquivalente Termini (Englisch: people-nation, Französisch: peuple-nation, Spanisch: pue­blo-nación) frei von Vorurteilen und Vorverurteilungen, genießen Unschuldsvermutung. Ihre Be­deutung, ihr Sinn stellen sich erst im Diskurs heraus. Sie ergeben sich im Verständnis der Duali­tät von Nation und Weltordnung, einem logisch-historischen Verhältnis der wechselseitigen Her­vorbringung.

Nach den Wahlen in Brandenburg und Sachsen

Mittwoch, 11. September 2019
Restaurant „Olive“, Brüdergasse 12, 53113 Bonn Beginn: 19 Uhr

Zur Anregung im Anhang drei Analysen.
Mit freundschaftlichen Grüßen
Klaus v. Raussendorff

Unteilbar-Demo in Dresden. Die Messe ist gesungen, Dagmar Henn, 28.08.2019
kenfm.de/standpunkte

Die Stützen der AfD, 02.09.2019
www.german-foreign-policy.com

Stationen des Niedergangs einer Partei, Andreas Wehr, 3.9.2019
www.andreas-wehr.eu/stationen-des-niedergangs-einer-partei

„Klima-Rettung“: Überlebensfrage oder Herrschaftsstrategie?

Mittwoch, 14. August 2019, 19 Uhr
Restaurant „Olive“, Brüdergasse 12, 53113 Bonn

Für die Vorbereitung zum Thema hier folgende links:
Stefan Rahmstorf, Was ist eigentlich CO2? Definition, Entstehung & Einfluss aufs Klima

Aaron Rosenbaum, Die Klima-Religion

Daniel Tanuro, Bekämpfung des Klimawandels: Wieso eine CO2-Steuer den ökologischen Umbau unserer Gesellschaft verhindert

Iain Aitken, Der missver­standene Klima­wandel

Heinz Horeis, China first – Klimarealismus in Peking

Alfred Schack, Der Einfluss des Kohlendioxid-Gehaltes der Luft auf das Klima der Welt, Physikalische Blätter 1972

Michael Krueger, Einführung in den Treibhauseffekt und die Physik der Atmosphäre für Extrem-Skeptiker

Dieter Kasang, Die atmosphärische Konzentration von Kohlendioxid

Thomas Röper, Putin im O-Ton über Klimawandel und globale Probleme der Zukunft

Günter Marks (tagesschau.de), Studie von Schweizer Forschern „Die globale Erwärmung ist beispiellos“ – Klimaschwankungen gab es auch schon früher?

Thomas Röper, Klimawandel: Wie in Russland über die Wetterextreme berichtet

Rüdiger Rauls, Klima der Vernunft – Keine CO2-Steuer!

Andreas Nölke, In den Fallstricken des Klimadiskurses

Rainer Rupp, Entlarvung der CO2-Jünger

Rüdiger Rauls, Wem gehört Greta?

Don Alphonso, Die Arbeiterklasse als Klimakonsensopfer, Die Welt, 9.Juli 2019

G20 in Hamburg: Derzeitige „Protestkultur“ in Deutschland

Einladung zur Bonner Freidenker-Runde am Mittwoch, 12. Juli 2017, 19 Uhr,
Restaurant „Olive“, Brüdergasse 12, 53111 Bonn, zum Thema

G20 in Hamburg

Zur derzeitigen „Protestkultur“ in Deutschland erlaube ich mir vorab folgenden persönlichen Kommentar:
In Hamburg haben wir erneut, aber so drastisch wie nie zuvor gesehen, was dabei herauskommt, wenn wohlmeinende Aktivisten so genannter sozialer Bewegungen in unmittelbarer Auseinandersetzung mit einer diplomatischen Staatenkonferenz „auf Weltebene“ erreichen wollen, was sie in direkter Konfrontation mit den „Eliten“ im eigenen Land zu erkämpfen zu mutlos, zu feige, zu bequem oder zu denkfaul sind. So kam zum G20-Treffen in Hamburg als Protest nur ein „Event“ heraus, und zwar je nach Geschmack in zwei Versionen, einerseits in Form von musikalisch umrahmter harmlos-aktivistischer Selbstinszenierung, andererseits in Form blanker Zerstörungswut, sowohl ideologisch von Seiten der raffinierten Provokateure vom „Zentrum für politische Schönheit“ als Stichwortgeber als auch organisiert martialisch auf der Straße vom „Schwarzen Block“. So bot Hamburg ein lehrreiches Bild der derzeit in Deutschland grassierenden „Protestkultur“: Regierung und Volk vereint gegen die „Diktatoren“ dieser Welt, ein original faschistisches Konzept von „Volksgemeinschaft“, allerdings bis zur Unerkennbarkeit neu drapiert als „Wertegemeinschaft“ zur Verteidigung „unserer“ Zivilisation.

Mit freundschaftlichen Grüßen,

Klaus von Raussendorff

 

Zur aktuellen Situation im Donbass

Einladung zu Diskussionsveranstaltung der DKP Bonn/Rhein-Sieg und des Deutschen Freidenker-Verbands Bonn mit Renate Koppe, Parteivorstand und inter­nationale Kommission der DKP

Donnerstag, 27. Juni 2019, 19:00

Rosa Lu, Vorgebirgsstraße 80, 53119 Bonn

Seit fünf Jahren findet im Donbass ein von der Ukraine mit US-, NATO- und EU-Un­terstützung entfachter Krieg statt, der begann, nachdem sich die Bevölkerung dort 2014 gegen einen nationalistischen und profaschistischen Putsch gestellt hatte.

Bereits im April 2014 wurden dort die Donezker und die Lugansker Volksrepublik ausgerufen und im Mai in einem Referendum mit großer Mehrheit bestätigt.

Die grundlegenden Dokumente der Volksrepubliken erhalten viele fortschrittliche Prinzipien, wie gesellschaftliches Eigentum an Grund und Boden und den wichtigs­ten Produktionsmitteln. Kommunisten spielten bei der Gründung der Republiken eine große Rolle.

Marxismus als Wissenschaft

Vortrags- und Diskussionsverantaltung des Ortsverbands Bonn
Referent: Andreas Hüllinghorst  (der Tageszeitung  „Junge Welt“)
Datum:  Samstag, 4. Juni 2016, 15:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Migrapolis, Seminarraum 2. Stock, Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn

Mehr als Karl Marx hat sich Friedrich Engels Gedanken über Aufbau und Struktur des Marxismus als Wissenschaft gemacht. Wie stehen Natur- und Gesellschaftswissenschaften und Philosophie zueinander? Wie ergänzen sich alle drei, damit eine weitgehend gesicherte Erkenntnis entsteht? Schließlich ist die Erkenntnis nicht nur eine Sache der Theorie, denn sie entsteht im Rahmen der gesellschaftlichen Praxis. Wie kommen aber Wissenschaft und Praxis zusammen? Auch das muss der Marxismus wissenschaftlich darlegen. Weiter lesen →

Die internationale Antikriegsaktion Klassenkampf statt Weltkrieg

Teilnehmer berichten

Samstag, 15. August 2015 ,  14-16 Uhr
„ Migrapolis“  Bonn,  Seminarraum  2. Stock
Brüdergasse 16-18 , 53111 Bonn

Vom 8. Mai 2015, dem 70. Jahrestag unserer Befreiung vom Hitlerfaschismus, bis zum 22. Mai zog ein Aktionszug aus 7 historischen LKWs, mit Dutzenden Arbeitern, Gewerkschaftern, revolutionären Jugendlichen, Kommunisten und Sozialisten aus Deutschland, Tschechien und Polen von Berlin nach Warschau. Ihre Losung: Klassenkampf statt Weltkrieg. Sie taten dies nicht nur, um vor dem drohenden deutschen Krieg zu warnen. Sondern um den gemeinsamen Widerstand von deutschen, tschechischen und polnischen Kriegsgegnern organisieren zu helfen. Weiter lesen →

„Ukraine-Krise: ‚Minsk II‘ eine Chance für Frieden?“

Liebe Bonner Freidenkerinnen und Freidenker, liebe Freunde und Mitstreiter, beim nächsten monatlichen Treff befassen wir uns mit dem Thema:

„Ukraine-Krise: ‚Minsk II‘ eine Chance für Frieden?“

Datum: Mittwoch, 13. Mai 2015
Ort: Restaurant „Olive“, Brüdergasse 12, 53111 Bonn
Beginn: 19 Uhr

Renate Koppe, langjährige Aktivistin der Bonner Friedensbewegung und Mitglied der DKP, wird uns über die Entwicklung in der Ukraine, insbesondere in den ostukrainischen Volksrepubliken berichten. Sie arbeitet aufgrund ihrer ausgezeichneten Russischkenntnisse seit einigen Monaten an dem Übersetzungsprojekt „alternativepresseschau“ mit. Dieses Projekt entstand im Verlauf der Ukrainekrise als Reaktion auf die systematische Desinformation westlicher Mainstream-Medien. Es werden vor allem Pressemeldungen und Originaldokumente aus den Volksrepubliken im Donbass ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. Berücksichtig werden vor allem Meldungen, die in den deutschen Medien nicht erscheinen. Die meisten Medien berichten wenig bis gar nicht oder tendenziös. Folglich gibt es insbesondere über die Entwicklung in den Volksrepubliken, einen natürlich sehr widersprüchlichen Prozess, viele ganz unzutreffende Vorstellungen, auch bei Kriegsgegnern und Linken.

Ihr könnt Euch in das Thema schon mal einlesen, und zwar hier: https://alternativepresseschau.wordpress.com/

Mit freundschaftlichen Grüßen

Klaus v. Raussendorff

Bonner Freidenker-Treff

Die Bonner Freidenkerinnen und Freidenker treffen sich jeden zweiten Mittwoch im Monat (außer während der Ferien), um 19 Uhr, im Restaurant Olive, Brüdergasse 12, 53113 Bonn

Wir diskutieren in der Regel ein vorher angekündigtes Thema, das durch ein Kurzreferat eingeleitet wird.

Interessierte herzlich willkommen!

Wer regelmäßig eingeladen und in den Email-Verteiler aufgenommen werden möchte, schicke bitte eine E-Mail an
Klaus von Raussendorff, Bonn
E-Mail:  raussendorff@web.de