Gottes Gottheit…

… oder eine Theologie des Absolutismus – 500 Jahre Reformation

Einladung zur Vortrags- und Diskussionsveranstaltung

Referent: Christoph Vohland
Samstag, 22. April 2017, 16 Uhr
Freidenker-Zentrum, Bayenstraße 11, 50678 Köln
(erreichbar mit der KVB- Bahn-Linie 15 u. 16 Haltestelle “Ubierring”
bzw. KVB-Bus-Linie 133 Haltestelle “Rheinauhafen”)

(Auch) „große Persönlichkeiten“ machen Geschichte, aber nicht aus freien Stücken. Nun also wieder Luther… von einem extremen Teufelsglauben besessen, in den für ihn entscheidenden Fragen dualistisch denkend, beherrscht von einer ausgesprochen negativen Anthropologie. Seine Theologie ist überaus einseitig,sein Verständnis von Politik und Gesellschaft unterentwickelt und rückständig im Vergleich mit den führenden Intellektuellen nicht nur seiner Zeit.

Mit den Krisen des Hochfeudalismus und der Papstkirche sein Ende des 13. Jahrhunderts verschärfte sich Kirchenkritik und erfasste auch weite Kreise der städtischen und ländlichen Bevölkerung. Die verfallende Papstkirche genügte den krisenhaft sich verstärkenden und differenzierenden religiösen Bedürfnissen immer weniger.

Daß die Luthersche Variante sich in der Vielfältigkeit der reformatorischen Bewegung durchzusetzen vermochte, hat nicht zuletzt die enge Bindung an den fürstlichen Territorialstaat zur Ursache, der sich dementsprechend zum Konfessionstaat wandelte.
„Er hat den Leib von der Kette emanzipiert, weil er das Herz in Ketten gelegt hat (Marx).“ Den letzteren soll u.a mit einem Blick in Luthers Schriften Von der Freiheit eines Christenmenschen und De servo arbitrio nachgegangen werden.

Für den Leib hat die Reformation Lutherscher Prägung aber auch neue, vielfach engere Ketten zu schmieden gewußt, an denen lange zu tragen war. Diesbezüglich soll die restaurative Wendung der frühen Kirchenkritik Luthers beleuchtet werden, die nicht zu trennen ist von seiner Erbsündenlehre und seinem Verständnis von „Gesetz und Evangelium“.

Kritisch soll sich zudem auseinandergesetzt werden mit dem Artikel von Thomas Loch im Freidenker Nr. 4 /2016.

Christoph Vohland ist Vorsitzender des Ortsverbandes Bonn der Freidenkerinnen & Freidenker NRW

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